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Hat Deutschland genug Getreide?

Gefragt von: Edelgard Merz  |  Letzte Aktualisierung: 20. Juli 2023
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Selbstversorgungsgrad bei Getreide in Deutschland nach Art 2021/22. Insgesamt lag der Selbstversorgungsgrad bei Getreide im Jahr 2021/22 bei 109 Prozent. Unter den einzelnen Getreidesorten war der Selbstversorgungsgrad bei Weichweizen besonders hoch. So lag der Selbstversorgungsgrad hier bei 126 Prozent.

Wie viel Getreide hat Deutschland?

Nach endgültigen Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung haben die landwirtschaftlichen Betriebe im Jahr 2022 in Deutschland 43 Millionen Tonnen Getreide (einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix) geerntet. Damit lag die Erntemenge um knapp 3 % über der Erntemenge des Vorjahres.

Wird in Deutschland genug Weizen angebaut?

In Deutschland wird vor allem Weichweizen angebaut. Hier liegt der Selbstversorgungsgrad bei 125 Prozent (Stand 2020), bei Hartweizen erreicht er lediglich 15 Prozent. Auf Rang zwei folgt mit rund einem Viertel der Getreideanbaufläche die Gerste. Daneben hat flächenmäßig noch der Roggen eine größere Bedeutung.

Woher bekommt Deutschland sein Getreide?

Polen, Tschechien und Frankreich stellten im Jahr 2021 die drei führenden Herkunftsländer für Getreide in Deutschland dar. Allein aus Polen wurden rund 3,4 Millionen Tonnen Getreide importiert.

Kann Deutschland sich selbst versorgen?

Im Berichtsjahr 2020/21 lag der Selbstversorgungsgrad für Nahrungsmittel in Deutschland bei rund 87 Prozent. Der Selbstversorgungsgrad beziffert, wie viel Prozent der benötigten Agrarerzeugnisse im eigenen Land produziert werden. Im Fall einer Unterversorgung (weniger als 100 Prozent) sind Importe notwendig.

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Wie viel Getreide bezieht Deutschland aus der Ukraine?

Im Jahr 2021 wurden mehr als 11 Millionen Tonnen Getreide nach Deutschland importiert – nur 2 % davon kamen aus der Ukraine und Russland. Rund 11,4 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 3,2 Milliarden Euro wurden im Jahr 2021 nach Deutschland importiert.

Hat Deutschland ausreichend Lebensmittel?

Denn Deutschland steht eigentlich (auf dem Papier) versorgungstechnisch sehr gut da. So haben die Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) und das Bundesministerium für fast alle wichtigen Hauptprodukte eine mehr als ausreichende Versorgung ausgerechnet, die über 100 % liegt.

Wer ist der größte Weizen Lieferant der Welt?

Russland gilt als führender Exporteur für Weizen. Für das Erntejahr 2022/2023 prognostizierte die USDA für Russland eine Exportmenge von rund 42 Millionen Tonnen Weizen. Die Europäische Union, Australien und Kanada folgen unter den größten Exporteuren des wertvollen Grundnahrungsmittels.

Warum muss Deutschland Getreide importieren?

Erstmals seit 25 Jahren war Deutschland 2011 von Getreideeinfuhren abhängig. Die Gründe: Eine schlechte Ernte, Biokraftstoffe – und der wachsende Appetit der Chinesen und Inder auf Fleisch. Getreide ist schon seit langem ein weltweit gehandeltes Gut.

Wie viel Weizen bezieht Deutschland aus Russland?

Der größte Anteil kommt aus Russland. Der größte Weizenexporteur der Welt baut auf 29 Millionen Hektar Weizen an. Zum Vergleich: Die gesamte Europäische Union hat dafür rund 24 Millionen Hektar Fläche zur Verfügung. In den vergangenen Jahren schwankte die russische Weizenernte zwischen 75 und 85 Millionen Tonnen.

Kann Deutschland seinen Getreidebedarf selbst decken?

Unter den einzelnen Getreidesorten war der Selbstversorgungsgrad bei Weichweizen besonders hoch. So lag der Selbstversorgungsgrad hier bei 126 Prozent. Daraus lässt sich schließen, dass Deutschland mit der Inlandsproduktion den Eigenbedarf an Weichweizen decken kann.

Hat Deutschland kein eigenes Getreide?

Und wie sieht es mit der Getreideversorgung aktuell aus? Nach den Berechnungen und Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE), lag der deutsche Selbstversorgungsgrad bei Getreide ingesamt im Wirtschaftsjahr 2020/21 bei 101 Prozent. Das heißt: Wir könnten uns eigentlich komplett selbst versorgen.

Wie viel Getreide importiert Deutschland aus Russland?

Das Importvolumen aus dem östlichen Nachbarland bezifferte sich auf rund 1,7 Millionen Tonnen.

Warum importiert Deutschland Weizen?

Wegen der andauernden Dürre könnte Deutschland zum ersten Mal seit vielen Jahren auf Getreide aus dem Ausland angewiesen sein. Deutschland dürfte infolge der Trockenheit dieses Sommers wieder zu einem Netto-Importeur von Getreide werden.

Welches Land kann sich selbst versorgen?

Länder wie Australien (173 Prozent), Frankreich (111 Prozent) oder die USA (124 Prozent) haben laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) einen weitaus grösseren Selbstversorgungsgrad und könnten sich auch bei kompletter Abschottung selbst ernähren.

Wie viel Getreide importiert Deutschland?

Insgesamt lag das Importvolumen von Getreide im Jahr 2022 bei 11,11 Millionen Tonnen. Damit setzte sich knapp ein Drittel der Getreideimporte aus Weizen und Mengkorn zusammen. Ein weiteres Drittel entfiel auf den Import von Mais. Bei Mengkorn handelt es sich um ein Gemenge verschiedener Getreidearten.

Welche Länder bekommen Getreide aus der Ukraine?

Zu größten fünf Importeuren gehören drei europäische Länder sowie China und die Türkei. Dorthin gehen 60 % aller Exporte. In den rund 150 Tagen seit dem Start des „Getreidekorridors“, verließen mehr als 600 Schiffe die Ukraine, teilt das ukrainische Wirtschaftsministerium mit.

Welches Land baut am meisten Getreide an?

Die weltweit bedeutendsten Getreideanbauländer

Mais sicherte seine weltweit wichtigste Stellung als Getreideart mit einer Produktion von 1,21 Milliarde t. Die Hauptländer bei Mais waren die China, USA und Brasilien. In diesen drei Ländern wurden 47 % der weltweiten Maisernte eingefahren.

Was bezieht Deutschland aus Ukraine?

Zu den wichtigsten deutschen Exportgütern zählen Maschinen, Fahrzeuge, Pharmaprodukte und elektrotechnische Erzeugnisse. Wichtigste ukrainische Ausfuhrgüter sind Textilien, Metalle und Chemieprodukte.

Wird Getreide aus Russland importiert?

Russland gehört zu den führenden Exportnationen von Weizen weltweit. Die wichtigsten Abnehmerländer für russische Weizenexporte befinden sich insbesondere im asiatischen und afrikanischen Raum. Wichtigstes Zielland für Weizen und Mengkorn aus Russland war im Jahr 2021 Türkei.

Woher bezieht Polen Getreide?

Polen gehört auch in diesem Jahr zu den größten Getreideexporteuren der EU. Die Ausfuhr erfolgt in der Regel über die polnischen Ostseehäfen. In den ersten sechs Wochen haben die Polen bereits 550.000 Tonnen Weizen in Drittländer verkauft. Deutschland kommt gerade einmal auf 110.000 Tonnen.

Wohin verkauft die Ukraine ihr Getreide?

Beim Weizen wurde die Ware vor Kriegsbeginn vor allem nach Ägypten, Indonesien, die Türkei, Bangladesch, die Philippinen und zahlreiche Länder Nordafrikas verkauft. Mehrere 100.000 Tonnen gingen außerdem auch nach Äthiopien, Kenia, Nigeria und den Sudan sowie nach Uganda und Mosambik.

Was wird wirklich knapp in Deutschland?

Senf, Mehl, Speiseöl und jetzt sogar Süßigkeiten - die Liste an Lebensmitteln, die bereits knapp werden oder in den kommenden Monaten aus unseren Supermarkt-Regalen verschwinden könnten, wird täglich ein bisschen länger.

Welche Lebensmittel werden knapp in Deutschland?

Selbst wenn die Preise steigen, würden die Produkte dennoch gehortet – aus Angst vor einer Knappheit.
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Ein Überblick.
  • Mehl. Russland und die Ukraine gelten als Kornkammern. ...
  • Speiseöl. ...
  • Reis. ...
  • Nudeln. ...
  • Senf. ...
  • Honig.

Kann Russland sich selbst ernähren?

Hinsichtlich der Lebensmittelversorgung mit Getreide, Fleisch- und Fischprodukten, Zucker und Pflanzenöl sowie anderen wichtigen Nahrungsmitteln sieht sich Russland völlig autark.

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