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Hat die Kirche Sonderrechte?

Gefragt von: Edelgard Steinbach  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Das kirchliche Selbstbestimmungsrecht oder die Kirchenfreiheit ist ein Recht mit Verfassungsrang, das das deutsche Grundgesetz allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften

Weltanschauungsgemeinschaften
Weltanschauungsgemeinschaften sind demnach Vereinigungen zur Pflege einer gemeinsamen Weltanschauung, die keine anerkannten Religionsgemeinschaften sind.
https://de.wikipedia.org › wiki › Weltanschauungsgemeinschaft
gewährt und das diesen Freiheit von staatlicher Einmischung garantiert.

Welche Rechte hat die Kirche?

Die Religionsgemeinschaften regeln ihre Angelegenheiten selbst und ohne staatlichen Einfluss (sog. Kirchliches Selbstbestimmungsrecht). Weil das Grundgesetz die Religionspflege zwar gerade nicht als staatliche, aber doch als öffentliche Aufgabe betrachtet, fördert der Staat Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.

Hat die Kirche ein eigenes Strafrecht?

Neben dem "weltlichen" Strafrecht hat die katholische Kirche ihr eigenes Strafrecht im "Codex iuris canonici". Dort ist auch der sexuelle Missbrauch geregelt. Allerdings kann die Kirche ihr eigenes Strafrecht nur ergänzend zur Bestrafung heranziehen.

Können Pfarrer strafrechtlich verfolgt werden?

Die Bischöfe wurden in dieser aktualisierten Fassung der Instruktion Crimen sollicitationis angewiesen, Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester vor, während oder nach der Beichte „mit größter Geheimhaltung“, aber auch „mit größter Strenge“ gemäß innerkirchlichem Recht zu verfolgen.

Kann ein Pfarrer verurteilt werden?

Demnach hat es im Zeitraum von 2000 bis 2011 insgesamt 135 Fälle sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Priester gegeben. In 77 Fällen kam es zu einem Gerichtsprozess. 22 Priester wurden in erster und 17 weitere in zweiter Instanz verurteilt. 5 Verfahren endeten mit Freispruch.

So viele absurde Sonderrechte haben christliche Kirchen in Deutschland | Till to Go – heute-show

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Warum darf die Kirche selbst ermitteln?

Das kirchliche Selbstbestimmungsrecht oder die Kirchenfreiheit ist ein Recht mit Verfassungsrang, das das deutsche Grundgesetz allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften gewährt und das diesen Freiheit von staatlicher Einmischung garantiert.

Wer zahlt für die Kinder von Priestern?

"Es gibt keine kirchenrechtlichen Festlegungen darüber, wer für den Unterhalt des Kindes eines Priesters aufzukommen hätte", sagt Kirchenrechtler Nelles. Logisch: Kinder sind im priesterlichen Leben nicht vorgesehen.

Hat die katholische Kirche Immunität?

Durch die Verleihung der Immunität sollte die Königsherrschaft über die Kirche gestärkt und der Einfluss des Adels zurückgedrängt werden. Indem der König einem Kloster die Immunität verlieh, wurde der Grundbesitz des Klosters aus dem Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Grafen herausgenommen.

Hat ein Bischof Immunität?

Dabei ist die Rechtslage eindeutig: „Es gibt für die Kirche und ihre Priester keine grundsätzlichen Ausnahmen von der Strafverfolgung wie etwa bei der Immunität von Parlamentariern oder Diplomaten.

Hat die Kirche eine eigene Rechtsprechung?

140 Grundgesetz (GG) i.V.m. Art. 137 Abs. 3 der Weimarer Reichsverfassung (WRV) das kirchliche Selbstbestimmungsrecht, also das Recht der Kirchen, ihre Angelegenheiten selbständig zu ordnen und zu verwalten.

Warum gibt es ein eigenes Kirchenrecht?

Das Kirchenrecht existiert parallel zum Staatsrecht und ist sogar im Grundgesetz verankert. Damit sollen Religionsfreiheit und Trennung von Kirche und Staat gewährleistet werden. Ein Priester ist also gleich zwei Rechtsordnungen unterstellt.

Ist Kirchenrecht Öffentliches Recht?

Dieses Recht ist im Grundgesetz verankert (Art. 140 GG). Hat die jeweilige Religionsgemeinschaft den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, so ist ihr internes Kirchenrecht zugleich öffentliches Recht.

Wann gilt Kirchenrecht?

Das Kirchenrecht und das Staatskirchenrecht unterscheiden sich in dem Geltungsgrund (Autorität): Recht auf Grund der originären Selbstgesetzgebungskompetenz einer Kirche oder Recht auf Grund staatlicher Souveränität. Sowohl zum Kirchenrecht wie zum Staatskirchenrecht gehören Staatskirchenverträge (Konkordate bzw.

Was sind Kirchen rechtlich?

Zu den vorkonstitutionell als Körperschaft des öffentlichen Rechts bestehenden Religionsgemeinschaften gehören vor allem: die evangelischen Kirchen (Landeskirchen, Gemeinden, Zusammenschlüsse) die Römisch-Katholische Kirche (Diözesen, Gemeinden, Zusammenschlüsse, zum Teil auch Ordensgemeinschaften)

Sind Sekten legal?

Anders als die Begriffe „Gesetzlich anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften“ und „Eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaften“ ist der Begriff der „Sekten“ nicht rechtlich definiert.

Was passiert wenn ein Pfarrer ein Kind bekommt?

Aktuell ist eine Annahme der Vaterschaft kirchenrechtlich möglich, ohne dass der betroffene Priester dadurch sein Amt verliert. Für einen weiteren Verbleib im aktiven Priesteramt ist jedoch die Beendigung der sexuellen Beziehung zur Mutter notwendig. Andernfalls erfolgt automatisch die Suspension des Priesters.

Was passiert wenn ein Pfarrer das Zölibat bricht?

Bei seiner Weihe verspricht der angehende Priester seinem Bischof in die Hand, dass er enthaltsam leben wird. Das ist ein folgenreiches Gelübde, das den meist jungen Kandidaten abverlangt wird. Wer dieses Versprechen bricht und der Vorgang bekannt wird, setzt einen Automatismus in Gang, der zur Suspendierung führt.

Kann ein katholischer Pfarrer Kinder haben?

Keine Ehe, keine Kinder, kein Sex – immer noch verpflichten sich katholische Priester bei der Weihe zu dieser Lebensform. Seit etwa 900 Jahren ist der Zölibat (abgeleitet vom lateinischen Wort "caelebs" = "ehelos") für katholische Geistliche Gesetz.

Kann man die Kirche verklagen?

Gegen das sakrale Kirchengeläut (z. B. das Angelusläuten oder das Glockenläuten zum Kirchendienst) kann nur vor den Verwaltungsgerichten geklagt werden.

Wie viele Kirchenaustritte in Deutschland?

Die Zahl der Kirchenaustritte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 60.000 auf rund 280.000. Über dieses Thema berichtete BR24 am 27. Juni 2022 um 13:00 Uhr.

Wie legitimiert sich die Kirche?

die Dogmatische Konstitution über die Kirche 'Lumen gentium', Art. 15. der Kirche Christi gegeben sei, sondern eine Apologetik muß auch mit der Tatsache einer solchen echten, wirklichen, christlichen Erfahrung, die aus einem anderen konfessionellen Kirchentum herkommt, fertig werden" .

Wo gilt kanonisches Recht?

Das kanonische Recht war bei der Vermittlung des moraltheologischen Begriffs der Strafe an das weltliche Strafrecht von zentraler Bedeutung; heute ist es nur noch innerhalb der römisch-katholischen Kirche rechtswirksam.

Was ist eine kanonische Strafe?

Mit einer Kirchenstrafe werden belegt Straftaten gegen die Religion und die Einheit der Kirche wie Schisma und Häresie, Straftaten gegen die kirchlichen Autoritäten und die Freiheit der Kirche, beispielsweise wer dem Apostolischen Stuhl, dem Ordinarius oder dem Oberen, der rechtmäßig gebietet oder verbietet, nicht ...

Was ist die kanonische Gesetzgebung?

Das Kirchenrecht der römisch-katholischen Kirche des lateinischen Bereichs sowie der katholischen Ostkirchen nennt sich auch kanonisches Recht. Für diese kirchliche Gemeinschaft regelt das kanonische Recht also die internen Angelegenheiten, wofür es für viele Bereiche auch eine eigene Gerichtsbarkeit vorsieht.

Wer kontrolliert die Kirche?

Verpflichtet sind die Kirchen zu einer Kontrolle als Arbeitgeber. Denn Priester bleiben auch bei einer Beurlaubung oder im Ruhestand noch Angestellte der Kirche.

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