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Ist Dekubitus eine Entzündung?

Gefragt von: Ines Burger  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Dekubitus tritt in vier Schweregraden auf, von der Hautrötung bis zu einer extremen Entzündung von Muskel und Knochen mit einer dauerhaft infizierten Wunde. Für die Betroffenen ist ein Druckgeschwür mit großen Schmerzen verbunden.

Was ist ein Dekubitus für eine Wunde?

Ein Dekubitus ist ein sogenanntes Drückgeschwür, welches infolge von Druck oder von Druck in Kombination mit Scherkräften entsteht. Es kommt zur lokal begrenzten Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes. Ein Dekubitus zählt zu den bedeutendsten chronischen Wunden in der Krankenpflege.

Ist Dekubitus eine Erkrankung?

Was ist Dekubitus? Ein Dekubitalgeschwür, auch Druckgeschwür oder Wundliegegeschwür genannt, ist eine Wunde, die durch anhaltenden Druck auf die Haut verursacht wird.

Was genau ist ein Dekubitus?

Dekubitus oder Wundliegen bezeichnet einen Hautschaden, der durch anhaltenden Druck auf eine Körperstelle entsteht. Durch spezielle Lagerungstechniken und weitere prophylaktische Maßnahmen können erste Anzeichen früh erkannt und einem Fortschreiten vorgebeugt werden.

Ist ein Dekubitus eine chronische Wunde?

Ein Dekubitus ist eine chronische Wunde, die aufgrund von langanhaltendem Druck auf das Hautgewebe entsteht, beispielsweise bei Bettlägerigkeit.

Dekubitus Wundbeschreibung & Dekubitus behandeln: Druckentlastung, Mikrolagerung

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Ist ein Dekubitus immer ein pflegefehler?

Ein Dekubitus ist ein großes Problem in der Altenpflege. Für Pflegepersonen ist die Diagnose ein Schock, weil sie darauf hinweisen kann, dass nicht richtig gepflegt wurde und damit ein sogenannter Pflegefehler vorliegt. Für Betroffene, die meist mobil stark eingeschränkt sind, ist ein Dekubitus sehr schmerzhaft.

Wie lange dauert es bis ein Dekubitus verheilt?

Ein fortgeschrittener Dekubitus heilt auch bei optimaler Behandlung nur langsam. Manchmal dauert es Monate, bis das Druckgeschwür vollständig verschwunden ist. Deshalb ist es so wichtig, auf eine sorgfältige Dekubitus-Prophylaxe zu achten und im Ernstfall schnell zu reagieren.

Ist ein Dekubitus heilbar?

Für die Versorgung der Wunde ist die Behandlung der Ursache entscheidend. Erst wenn die Ursache behoben ist, kann die Wunde abheilen. Bei einem druckbedingten Dekubitus ist die Druckentlastung enorm wichtig, ansonsten kann die Wunde nicht heilen.

Ist Dekubitus schmerzhaft?

Ein Dekubitus verursacht dem Betroffenen permanente starke Schmerzen, die oft nur mit einer geeigneten Schmerztherapie beseitigt werden können. Jede Bewegung und Aktivität wird zur Qual.

Warum heilt ein Dekubitus nicht?

Austrocknen der Wunde mit daraus folgender Verzögerung der Wundheilung. anklebende Verbandstoffe verursachen Schmerzen beim Verbandwechsel. Schorfbildung, die das Abheilen der Wunde behindert. Infektion durch Eindringen von Keimen in die Wunde.

Ist ein Dekubitus eine medizinische Diagnose?

Bei einem Dekubitus (Wundliegen) ermöglichen das Beschwerdebild (vorliegende Symptome) und die Patientengeschichte die Diagnose. Die mit einem Druckgeschwür einhergehenden Haut- und Gewebeschädigungen sind mit bloßem Auge zu erkennen (Blickdiagnose). Bei der Entstehung durchläuft der Dekubitus verschiedene Stadien.

Welche Medikamente bei Dekubitus?

Bei leichten Schmerzen helfen nicht-opioide Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Indometacin, Naproxen und Metamizol. Bei starken Schmerzen sind opioide Schmerzmittel wie Hydromorphon, Oxycodon, Tramadol und Tilidin besser geeignet.

Was hilft am besten gegen Dekubitus?

Folgende Tipps helfen zusätzlich, die Haut zu schützen:
  • Vermeiden Sie intensives Waschen und langes Baden.
  • Waschen Sie den Körper nicht mehr als einmal täglich. ...
  • Waschen Sie die Waschprodukte ganz von der Haut ab.
  • Trocknen Sie alle Hautfalten nach dem Waschen sanft, aber sorgfältig ab.

Wie reinigt man einen Dekubitus?

Gegen die Infektion kann die Wunde direkt mit einem Antiseptikum oder mit Spülungen mit 0,9% NaCl-Lösung bzw. Ringerlösung behandelt werden. Wird ein Antiseptikum zur Wundreinigung eingesetzt, sollte dieses so gewählt werden, dass es keine zusätzlichen Schmerzen verursacht.

Kann ein Dekubitus Grad 4 heilen?

Die Behandlung eines Dekubitus ist in den Kategorien II bis IV immer schwierig, bringt aber vor allem im Stadium IV Patienten und Therapeuten an die Grenzen. Die Verletzungen reichen bis an Knochen, Sehnen und Gelenkkapseln. Daher müssen Nekrosen unbedingt chirurgisch entfernt werden.

Welche Creme hilft bei Dekubitus?

Bewährt bei wunder Haut sind Salben mit Antipilzwirkstoffen. Multilind® Heilsalbe hilft mit einer gut wirkenden Wirkstoffkombination aus Nystatin und Zinkoxid die Entzündung zu hemmen, die Wundheilung zu fördern, sowie die Verbreitung von Pilzsporen zu bremsen.

Ist Dekubitus gefährlich?

Wird der Dekubitus nicht rechtzeitig erkannt, drohen ernste Komplikationen wie schwere Infektionen mit Befall des Knochens, Knochenmarks oder eine gefährliche Blutvergiftung (Sepsis).

Wie sieht Dekubitus am Po aus?

Eine rote Stelle an der Ferse oder am Gesäß kann harmlos sein – oder der Beginn eines Dekubitus. Ein Dekubitus gehört zu den häufigsten Pflegefehlern bei mobil eingeschränkten Menschen und kann weitreichende und vor allem schmerzhafte Folgen für sie haben.

Was tun gegen Dekubitus am Po?

Unterstützen Sie Ihren Angehörigen dabei, viel zu trinken – mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßter Tee sollten es täglich sein. Auch beim Essen sollten Sie auf ausreichende Kalorien und Eiweiße achten. Vitamine und Spurenelemente wie Zink unterstützen den Körper darüber hinaus bei der Wundheilung.

Wie oft Dekubitus Pflaster wechseln?

Dekubitus Pflaster: Häufig gestellte Fragen

Der Wechsel des Verbands oder des Pflasters kann von mehrmals täglich bis alle 5 Tage reichen.

Welches Antibiotikum bei Dekubitus?

Silbersulfadiazin und Nitrofural sind topische (lokal wirkende) Antibiotika, während es sich bei den anderen Mitteln um Antiseptika handelt.

Wann muss ein Dekubitus operiert werden?

Bei großen und tiefreichenden Dekubiti, insbesondere bei Menschen mit Begleiterkrankungen wie z.B. Diabetes, ist jedoch ein operativer Verschluss der Wunde mittels Gewebeverschiebung notwendig. Hierzu muss der Patient stationär behandelt werden.

Wie versorgt man einen Dekubitus?

Ein Dekubitus muss mittels feuchter Wundbehandlung therapiert werden. Geeignete Wundverbände für Dekubitus sind Schaum- oder Alginatverbände, die über eine hervorragende Absorption und ein sehr gutes Exsudatmanagement verfügen.

Wer haftet für einen Dekubitus?

Kommt darauf an. Ärzte haften für ihre Diagnostik und angeordnete Therapie. Das passiert häufig wenn Pflege zu Hause erfolgt, selten aber bei Einrichtungen der stationären und ambulanten Altenhilfe. Dort gilt § 11 SGB XI.

Ist ein Dekubitus Körperverletzung?

das Entstehen eines Dekubitus, stellen eine Körperverletzung dar, wenn der Träger nicht beweisen kann, dass der Dekubitus trotz ausreichender Pflege nicht verhindert werden konnte. Ein Dauerkatheter, der einzig zur Erleichterung der Pflege gelegt wurde, kann ebenso eine Körperverletzung darstellen.