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Warum macht man ein beweissicherungsverfahren?

Gefragt von: Christin Hahn  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Mit Hilfe eines selbständigen Beweisverfahrens kann dem Verlust von wichtigen Beweisen vorgebaut werden. Dies kann sowohl vor Baubeginn wichtig sein, wenn man z.B. bei Tunnelbauarbeiten die genaue Zusammensetzung des Bodens feststellen lässt, um auf diese Art das geschuldete Leistungssoll zu definieren.

Wann ist ein selbständiges Beweisverfahren sinnvoll?

Das selbständige Beweisverfahren soll Tatsachen schnell klären und dient zur gerichtsfesten Sicherstellung von Beweisen und Verantwortlichkeiten. Sind Sachverhalte wie z. B. Baumängel oder Schäden im Streit, so kann die Einleitung eines selbständigen Beweisverfahrens sinnvoll sein, muss aber nicht.

Was kommt nach Beweissicherungsverfahren?

Ist das Beweisverfahren beendet, kann das Gericht dem Antragsteller auf Antrag des Antragsgegners eine Frist zur Klageerhebung setzen. Dabei ist zu beachten, dass bei Versäumen dieser Frist das Gericht gemäß § 494a ZPO dem Antragsteller die Kosten auferlegen darf, die dem Antragsgegner entstanden sind.

Wie läuft ein Beweissicherungsverfahren ab?

Ein selbstständiges Beweisverfahren kann von allen betroffenen Parteien beim zuständigen Gericht beantragt werden, schon bevor es überhaupt zum eigentlichen Gerichtsprozess kommt. Dabei beauftragt das Gericht einen vereidigten Sachverständigen, ein neutrales Gutachten als Beweismittel anzufertigen.

Wer trägt die Kosten für ein Beweissicherungsverfahren?

Ausdrücklich gesetzlich geregelt ist in § 494a ZPO die Pflicht des Gerichts, die Kosten des selbständigen Beweisverfahrens auf Antrag der Antragsgegnerin der Antragstellerin aufzuerlegen, wenn die Antragstellerin innerhalb einer ihr gesetzten Frist keine Klage in der Hauptsache erhebt.

Selbständiges Beweisverfahren

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Wie lange dauert ein selbständiges Beweisverfahren?

Von der Dauer des selbständigen Beweisverfahrens muss man mit mindestens einem Jahr oder länger rechnen. Wenn danach noch ein Hauptsacheprozess eingeleitet wird, sind schnell zwei bis drei Jahre vergangen bis ein Urteil vorliegt.

Wie wird im selbstständigen Beweisverfahren entschieden?

In selbstständigen Beweisverfahren ergeht grundsätzlich keine Kostenentscheidung. Wer die Kosten zu tragen hat, wird im Hauptsacheverfahren über den Anspruch entschieden, auf den sich das Beweisverfahren bezogen hat (§493 Abs. 1 ZPO). Die Kosten des Beweisverfahrens sind dann Kosten des Hauptsacheverfahrens.

Wer kann ein Beweissicherungsverfahren?

Zuständig für das Beweisverfahren ist immer das Gericht, bei dem auch der Hauptprozess zu führen wäre. Ein Beweissicherungsantrag kann auch bei den ab einem Streitwert von € 5.000,- zuständigen Landgerichten grundsätzlich von Privatpersonen, also ohne anwaltliche Vertretung, angebracht werden.

Wie verhalte ich mich als Antragsgegner im selbstständigen Beweisverfahren?

Zunächst muss immer derjenige in Vorlage gehen, welcher Fragen an das Gericht/den Sachverständigen stellt. Letztlich ist ein Antragsgegner aber nur dann gut beraten, überhaupt nicht zu reagieren, wenn er sich ganz sicher ist, dass der vom Gericht bestellte Sachverständige nichts Nachteiliges feststellen wird.

Was ist ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren?

Das selbstständige Beweisverfahren (früher: Beweissicherungsverfahren) gibt Ihnen im Baurecht die Möglichkeit, kurzfristig Beweise über einen bestimmten Bauzustand zu sichern, der später verdeckt werden könnte und die Verantwortlichkeit mehrerer am Bau Beteiligter für die Ursächlichkeit eines Mangels feststellen zu ...

Welche Beweismittel sind im selbstständigen Beweisverfahren zulässig?

Ziel des selbstständigen Beweisverfahrens ist die Durchführung einer Beweisaufnahme außerhalb oder während eines Prozesses zum Zwecke der Beweissicherung oder der gütlichen Einigung.
...
1 ZPO nur folgende Beweismittel eingesetzt werden:
  • Augenschein.
  • Zeugenvernehmung.
  • Sachverständigengutachten.

Was ist ein Oh Verfahren?

OH. Das Registerzeichen OH wird beim Landgericht für Anträge außerhalb anhängiger erstinstanzlicher Verfahren - etwa für selbständige Beweisverfahren - verwendet.

Wann entsteht terminsgebühr im selbständigen Beweisverfahren?

Die Terminsgebühr entsteht zum einen bei Teilnahme an einem gerichtlichen Termin (Vorbem. 3 Abs. 3 S. 1 VV).

Was ist ein Beweissicherungsantrag?

So kann ein Beweissicherungsantrag bei Gericht sowohl im Zuge eines Rechtsstreites, als auch bereits zu einem Zeitpunkt, zu dem ein Rechtsstreit noch gar nicht anhängig ist, beantragt werden.

Welche Gebühren im selbständigen Beweisverfahren?

Die 1,3-Verfahrensgebühr des selbstständigen Beweisverfahrens ist nach Vorbem. 3 Abs. 5 VV auf die 1,3-Verfahrensgebühr des streitigen Verfahrens anzurechnen, allerdings nur aus dem Wert von 30.000,00 EUR. Die Terminsgebühren entstehen dagegen gesondert.

Wie endet ein selbstständiges Beweisverfahren?

Allgemein endet das selbstständige Beweisverfahren mit der sachlichen Erledigung der Beweiserhebung. Unerheblich sind etwaige "Beendigungsbeschlüsse" des Gerichts sowie der Zeitpunkt der Streitwertfestsetzung.

Was ist günstiger Versäumnisurteil oder anerkenntnisurteil?

Unter Geltung des RVG muss der Rechtsanwalt allerdings prüfen, ob die Abgabe eines Anerkenntnisses bei einer begründeten Klage den Interessen des Mandanten gerecht wird. In vielen Fällen ist es kostengünstiger statt eines Anerkenntnisses ein Versäumnisurteil ergehen zu lassen.

Wann entsteht Vergütungsanspruch des Anwalts?

(1) 1Die Vergütung wird fällig, wenn der Auftrag erledigt oder die Angelegenheit beendet ist. 2Ist der Rechtsanwalt in einem gerichtlichen Verfahren tätig, wird die Vergütung auch fällig, wenn eine Kostenentscheidung ergangen oder der Rechtszug beendet ist oder wenn das Verfahren länger als drei Monate ruht.

Wann darf Anwalt Einigungsgebühr verlangen?

79. Die Einigungsgebühr entsteht für einen Vertrag, der einen Streit oder die Ungewissheit eines Rechtsverhältnisses beseitigt. Nicht mehr erforderlich ist der Abschluss eines Vergleiches i.S.d. § 779 BGB. Ein gegenseitiges Nachgeben ist damit entbehrlich.

Was ein Anwalt nicht darf?

Der Anwalt darf nicht nur nicht lügen, er darf seinen Mandanten auch nicht dazu auffordern, bewusst die Unwahrheit zu sagen. Das kann insbesondere den Strafverteidiger vor schwierige Situationen stellen.

Wie viel kostet ein Schreiben vom Anwalt?

Du bezahlst folgende Anwaltskosten: Geschäftsgebühr für ein einfaches Schreiben: 558 Euro x 0,3 = 167,40 Euro. Geschäftsgebühr für die Vertretung: 558 Euro x 1,3 = 725,40 Euro. Einigungsgebühr: 558 Euro x 1,5 = 837,00 Euro.

Wie hoch sind die Anwaltskosten bei einem Streitwert von 5000 €?

Beträgt der Streitwert 5000 Euro, entstehen für eine gerichtliche Vertretung bei einer 1,3-Verfahrensgebühr und einer 1,2-Terminsgebühr inklusive 19 % Mehrwertsteuer und 20 Euro Kommunikationspauschale insgesamt Anwaltskosten von 925,23 Euro.

Wie hoch darf ein anwaltshonorar sein?

Benötigst Du als Privatperson den Rat eines Rechtsanwalts oder eine Auskunft, darf die Gebühr für ein erstes Beratungsgespräch nicht höher als 190 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer sein, es darf also insgesamt nicht mehr als 226,10 Euro kosten (§ 34 RVG).

Was kostet ein Anwalt in der Stunde?

Vielfach wird mittlerweile auch zwischen Anwalt und Mandant anstatt der gesetzlichen Gebühren ein Stundensatz vereinbart. Dies geschieht schriftlich. Dabei wird auch der abgesprochene Stundensatz festgehalten. Die Stundensätze bewegen sich meist zwischen 180,00 € - 300,00 €.

Wie viel Prozent des Streitwertes bekommt der Anwalt?

Beispiele für Anwaltskosten:

Ist der Anwalt gegenüber dem Gegner tätig, führt er also die Korrespondenz mit ihm, so kann er üblicherweise eine 1,3 Geschäftsgebühr aus dem Streitwert in Ansatz bringen. Bei einem Streitwert von 4.000,00 € wären das 318,50 € netto.