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Warum verkaufen wir Müll ins Ausland?

Gefragt von: Hedwig Klein  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Aus Sicht von Vertretern der Abfallbranche machen solche Exporte Sinn, da sie Teil einer globalen Kreislaufwirtschaft sind und dazu führen, dass weniger Plastik in Kraftwerken verbrannt werden muss – grenzüberschreitende Abfalltransporte sind für sie ein normaler Teil des Geschäfts.

Warum wird unser Müll exportiert?

Ein Teil des restlichen Mülls wird zur Energieerzeugung verbrannt, mehr als die Hälfte landet aber auf Deponien. Zudem kümmert sich Deutschland nicht nur selbst um seinen Abfall. Ein Teil wird ins Ausland exportiert, meist weil es günstiger ist.

Warum verkaufen wir Müll?

Irgendwann landet das Plastik dann im Meer und damit in den Mägen von Fischen, Walen und Seevögeln. "Wenn man über solche Deponien rüber läuft in Malaysia, was zum Beispiel Greenpeace an einigen Stellen gemacht hat, dann findet man Verpackungen von Aldi, Lidl, Edeka und Rewe."

Wieso deutscher Müll eben doch im Meer landet?

Über Wind, Flüsse, schlecht angelegte Deponien, fehlendes Abwassermanagement und mehr gelangt Plastikmüll mitunter in ganzen Strömen ins Meer. Dies ist besonders häufig in asiatischen Ländern der Fall, allen voran China. Doch der Müll stammt nicht allein aus den Ländern, in denen das Problem sichtbar wird.

Warum wird deutscher Müll nach Afrika gebracht?

Millionen Tonnen Elektromüll wie zum Beispiel Handys, Computer und Fernseher gelangen meist per Schiff aus Europa oder den USA nach Afrika. Unzählige Kinder versuchen an diesem Ort auf dem Schrottplätzen Rohstoffe zu gewinnen – dabei spart sich die Erste Welt die teure Entsorgung im Ursprungsland.

Wie deutscher Plastikmüll Asien verdreckt

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Warum verkauft Deutschland Müll?

In Deutschland anfallender Plastikabfall muss verwertet werden, er wird zu Kunststoff-Granulaten verarbeitet oder endet als Brennmasse in Kraftwerken. Die Granulate werden zur Herstellung neuer Produkte genutzt, etwa Polyester-Kleidung, Mülltüten oder Straßen-Poller. Dies kann auch im Ausland geschehen.

Was passiert mit unserem Plastikmüll im Ausland?

Deutschland exportiert außerdem jährlich bis zu eine Million Tonnen Plastikabfall, z.B. nach Malaysia, Indien und Indonesien. Das Absurde daran ist: Der Müll gilt dann in Deutschland als recycelt, obwohl ein ordnungsgemäßer Wiederverwertungsprozess in den Zielländern häufig gar nicht sichergestellt werden kann.

Wird Müll aus Deutschland exportiert?

Im Jahr 2021 wurden gut 766 200 Tonnen Kunststoffabfälle aus Deutschland exportiert – das war ein Viertel weniger (-25,2 %) als im Jahr 2020. Damals war noch gut eine Million Tonnen ausgeführt worden, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.

Was passiert mit dem Plastikmüll in Malaysia?

Viele Jahre ging der Großteil dieser Exporte in die Volksrepublik China. Doch das Land hat 2018 seine Grenzen für Kunststoffabfälle aus dem Ausland geschlossen. Seitdem haben sich andere Staaten als Zielländer etabliert: Mit gut 170.000 Tonnen wurde die größte Menge deutschen Plastikmülls 2020 nach Malaysia exportiert.

Wer produziert am meisten Müll in Europa?

Abfallaufkommen in Europa

Der meiste Müll in absoluten Pro-Kopf-Zahlen fällt in Dänemark, Malta, Zypern und Deutschland an. Die niedrigsten Werte gibt es in Ungarn, Tschechien, Polen und Rumänien. In einkommensstärkeren Ländern wird tendenziell mehr Abfall pro Person produziert.

Wohin exportiert Europa seinen Müll?

Die EU exportierte im Jahr 2021 1,1 Millionen Tonnen Plastikmüll in Nicht-EU-Länder – zwei Drittel davon in die Türkei, nach Malaysia, Vietnam und Indonesien. Jeden Tag verlassen somit über drei Millionen Kilogramm Plastikabfall die EU.

Unter welchen Bedingungen dürfen Länder ihren Müll ins Ausland verkaufen?

Im Mai 2019 haben die 187 Vertragsstaaten des Basler Übereinkommens neue Regeln für Exporte von Plastikmüll beschlossen. Gemischte oder verunreinigte Plastikabfälle, die nur schwer recycelt werden können, dürfen ab 1. Januar 2021 nicht mehr in bestimmte Länder exportiert werden.

In welches Land exportiert Deutschland am meisten Müll?

Im Jahr 2020 exportierte die Bundesrepublik insgesamt etwa 1 Million Tonnen Kunststoffabfälle in andere Länder. Das wichtigste Empfängerland ist Malaysia: 2020 exportierte Deutschland etwa 170.000 Tonnen Müll in das südostasiatische Land.

Wird Restmüll exportiert?

Laut Umweltministerium exportierte Deutschland 24,3 Millionen Tonnen Müll, importierte selbst aber nur 22,1 Millionen Tonnen. Bis zum letzten Jahr galt China noch als "Mülldeponie der Welt". 56 Prozent aller Plastikabfälle weltweit landeten dort.

Was passiert mit dem ganzen Müll?

Im Restmüll ist das Schicksal der Abfälle meist besiegelt: Verbrennung. Der überwiegende Teil des Restmülls wird nach der Tonnenleerung direkt in die insgesamt 66 Müllverbrennungsanlagen in Deutschland gefahren und dort verbrannt. Ein kleinerer Teil geht in mechanisch-biologische Aufbereitungsanlagen.

Was passiert mit dem deutschen Plastikmüll?

Laut dem Umweltbundesamt verwertet die Abfallwirtschaft Kunststoffabfälle nahezu vollständig: Im Jahr 2017 seien 47 Prozent aller gesammelten Kunststoffabfälle recycelt und 53 Prozent der Abfälle energetisch verwertet worden - also verbrannt.

Welches Land recycelt am meisten Plastik?

Müll werde weder recycelt noch verbrannt, dafür aber so häufig wie in keinem anderen Land illegal entsorgt. Den Spitzenwert von 100,00 erreicht Südkorea, auf den nächsten Plätzen folgen Schweden, Japan, die Schweiz, die Niederlande und Deutschland.

Wie viel Plastikmüll gibt es in Deutschland?

Im Jahr 2019 wurden weltweit circa 368 Millionen Tonnen Kunststoff produziert – rund 18 Millionen Tonnen Plastik davon in Deutschland.

Wie viel Prozent des Plastikmülls in Deutschland werden recycelt?

Die Recyclingquote in Deutschland lag für Kunststoffe im Jahr 2019 bei 55,2 Prozent. Das stellt einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar (2018: 47,9 Prozent). In Europa wird ungefähr ein Drittel der Kunststoffabfälle recycelt.

Wer verbraucht am meisten Plastik?

Australien zählt demnach zu Ländern mit dem höchsten Einwegplastikmüll-Verbrauch, mit 59 Kilogramm pro Kopf im Jahr 2019. Auch die USA und Südkorea verursachen besonders viel Einwegplastikmüll, wie die Statista-Grafik zeigt.

Warum hat Deutschland so viel Plastikmüll?

Wachstum und kein Ende? Mehr Produkte führen zu mehr Müll. Eine Ursache für den hohen Verpackungsverbrauch sei das Wirtschaftswachstum, denn mehr Produkte führten auch zu mehr Verpackungen. Wie sich der Verpackungsverbrauch in der Corona-Pandemie entwickelt habe, sei noch unklar.

Was wird mit dem Restmüll gemacht?

Etwa 1% des gesamten Restmülls werden als Altstoffe im Zuge der mechanisch-biologischen Behandlung aussortiert und dem Recycling zugeführt. Die Aschen und Schlacken aus der Verbrennung, sowie die Reste aus der mechanisch-biologischen Behandlung, werden anschließend deponiert.

Warum wird Verpackungsmüll nach Südostasien verschickt?

400.000 Tonnen gehen jedes Jahr nach Südostasien

Denn der internationale Handel mit diesen Materialien sei Voraussetzung für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, so der Verbandspräsident Peter Kurth: „Eine Kunststofffirma in Vietnam, in Indien, in Indonesien kann Kunststoffabfälle in Deutschland kaufen.

Was passiert mit dem gesammelten Plastikmüll?

Rund 250'000 Tonnen davon verbleiben als dauerhafte Produkte über längere Zeit in Gebrauch (z.B. Kunststofffensterrahmen). Jährlich entstehen rund 780'000 Tonnen Kunststoffabfälle, davon werden über 80 % (rund 650'000 Tonnen) in Kehrichtverbrennungsanlagen und gut 6 % in Zementwerken energetisch verwertet.

Kann Plastik wirklich recycelt werden?

Da stellt sich schnell die Frage: Wohin mit dem ganzen Müll? Die sinnvollste Alternative stellt das Kunststoff Recycling dar, denn auf diese Weise lassen sich bereits verbrauchte Ressourcen sinnvoll wiederverwerten. Tatsächlich werden aber nur etwa 39 Prozent des deutschen Plastikmülls recycelt.