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Welche Benachteiligungen sind nach AGG gerechtfertigt?

Gefragt von: Gilbert Schlüter  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Das AGG schützt Menschen, die aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden.

Welche Formen der Benachteiligung unterscheidet das AGG?

§ 3 AGG nennt 4 Arten der Benachteiligung: unmittelbare Benachteiligung. mittelbare Benachteiligung. Belästigung.

Welche Arten von Benachteiligungen gibt es?

Diskriminierungsformen
  • Unmittelbare Diskriminierung. ...
  • Mittelbare Diskriminierung. ...
  • Belästigung. ...
  • Sexuelle Belästigung. ...
  • Anweisung zur Benachteiligung. ...
  • Mehrfach- oder mehrdimensionale Diskriminierung. ...
  • Intersektionale Diskriminierung.

In welchen Fällen schützt das AGG?

Das AGG schützt Menschen, die wegen ihres migrantischen Hintergrunds oder ihres damit verknüpften Aussehens, ihres Geschlechts, ihrer Religion bzw. ihrer Weltanschauung, ihrer Behinderung, ihrer Alters oder ihrer sexuellen Identität benachteiligt werden.

Welche Fälle von Benachteiligung fallen nicht unter das AGG?

Benachteiligungsverbot. Nach § 7 AGG dürfen Beschäftigte wegen Geschlechts, Rasse oder ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Alter, Behinderung und sexueller Identität nicht benachteiligt werden.

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Welche Benachteiligungen sind im AGG verboten?

Niemand darf in Deutschland aus rassistischen Gründen, wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, aufgrund einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden.

Was sind gerechtfertigte Ungleichbehandlungen?

Nicht jede unterschiedliche Behandlung ist eine verbotene Benachteiligung. So kann eine Ungleichbehandlung durch einen sachlichen Grund gerechtfertigt sein. Darunter fallen auch die sogenannten positiven Maßnahmen, das heißt Fördermaßnahmen zum Ausgleich bestehender Nachteile, zum Beispiel für Frauen.

Was ist im AGG einer Benachteiligung gleichgestellt?

Erfolgt eine Benachteiligung wegen mehrerer der genannten Gründe, so kann die Rechtfertigung nur in Betracht kommen, wenn sie sich auf sämtliche Gründe erstreckt, derentwegen die unterschiedliche Behandlung erfolgt. Die Anweisung zu einer systematischen Benachteiligung wird diesen Verboten gleichgestellt.

In welchen Bereichen wird das AGG angewendet?

Der Schutz des AGG erstreckt sich auf das Arbeitsleben und auf Alltagsgeschäfte. Zu Alltagsgeschäften zählen Geschäfte des täglichen Lebens wie Einkäufe, Restaurant-, Diskotheken- und Friseurbesuche, Bahn- und Busfahrten. Auch im Bereich des Wohnungsmarktes findet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz Anwendung.

Wo gilt das AGG nicht?

Wo gilt das AGG für einen Arbeitnehmer? Geschützt werden alle Beschäftigten im Betrieb. Eine Diskriminierung ist im gesamten Bereich des Arbeitsrechts unzulässig. Also sowohl im Bewerbungsverfahren, als auch beim beruflichen Aufstieg.

Was ist eine mittelbare Benachteiligung?

Es handelt sich um eine indirekte Diskriminierung, wenn scheinbar neutrale Vorschriften, Kriterien oder Verfahren sich auf eine bestimmte Personengruppe benachteiligend auswirken. Verweigerung von Wohnraumvermietung an TransferleistungsempfängerInnen in bestimmten Wohnvierteln.

Was versteht man unter Benachteiligung?

Eine unmittelbare Benachteiligung liegt vor, wenn jemand ohne sachlichen Grund wegen eines geschützten Merkmals in einer vergleichbaren Situation ungünstiger behandelt wird als jemand, der nicht über dieses Merkmal verfügt.

Was ist eine Anweisung zur Benachteiligung?

Die Anweisung zu einer Benachteiligung stellt ebenfalls eine Benachteiligung dar. Eine Anweisung kommt nur in Betracht bei Ausnutzung eines Weisungsverhältnisses, aufgrund dessen der Anweisende von dem Angewiesenen aus rechtlichen Gründen ein bestimmtes Verhalten verlangen kann (Annuß, BB 2006, 1629, 1632).

Wann ist eine Ungleichbehandlung erlaubt AGG?

I.

Gem. § 8 Abs. 1 AGG kann eine Ungleichbehandlung wegen eines in § 1 AGG genannten Grundes zulässig sein, wenn das betreffende Merkmal wegen der Art der auszuübenden Tätigkeit oder der Bedingung ihrer Ausübung eine wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung darstellt.

Was ist systematische Benachteiligung?

Die Benachteiligung ist demnach systematisch, begünstigt durch Strukturen, die durch jahrhundertelange Gewalt und Diskriminierung entstanden sind. So würden Schwarze sozial, politisch und wirtschaftlich an den Rand gedrängt. Stereotype entstehen demnach teils schon in der Kindheit.

Wann liegt eine gemäß 7 AGG verbotene Benachteiligung wegen einer Behinderung vor?

Eine Benachteiligung wegen einer Behinderung liegt vor, wenn ein Bewerber oder Arbeitnehmer mit Behinderung wegen seiner Beeinträchtigung schlechter behandelt wird als andere (mit ihm vergleichbare Stellenbewerber oder Arbeitnehmer) und es dafür keinen triftigen sachlichen Grund gibt.

Welche Pflichten muss ein Arbeitgeber nach AGG erfüllen?

Arbeitgeber sind nach dem AGG dazu verpflichtet, ihre Beschäftigten vor Diskriminierungen zu schützen. Die Pflichten reichen von präventiven Vorkehrungen über Sofortmaßnahmen bis hin zu allgemeinen organisatorischen Pflichten.

Welche Konsequenzen hat eine Ungleichbehandlung?

Bei vermuteter Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz oder im Bewerbungsverfahren haben Mitarbeiter und Bewerber das Recht, Schadensersatz bzw. eine finanzielle Entschädigung einzufordern.

Welche Nachteile hat das AGG?

Der große Run auf Entschädigungen wegen fingierter Diskriminierungen blieb zwar aus, dennoch habe das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG) Folgen, die nicht im Sinne der Initiatoren seien: Rechtsunsicherheit und ein hoher Verwaltungsaufwand bei den Unternehmen, aber auch weniger Transparenz für abgelehnte Bewerber.

Welche Rechte gewährt das AGG benachteiligten Personen?

Er stellt eine komplett eigenständige Anspruchsgrundlage im Vergleich zu § 15 I AGG dar und gewährt dem Benachteiligten einen Anspruch auf eine angemessene Entschädigung in Geld für den Schaden, der nicht Vermögensschaden ist.

Was ist Ungleichbehandlung?

unterschiedlicher, meist ungerechter Umgang mit jmdm.

Kann ein Mitarbeiter Schadensersatz im Falle einer Benachteiligung im Sinne des AGG fordern?

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gibt den von Diskriminierungen betroffenen Arbeitnehmern eine Reihe von Rechten, nämlich ein Beschwerderecht (§ 13 AGG), ein Recht zur Leistungsverweigerung (§ 14 AGG) und schließlich einen Rechtsanspruch auf Schadensersatz und auf Entschädigung (§ 15 AGG).

Welche unterschiedlichen Behandlungen sind laut AGG ausnahmsweise zulässig?

Eine Benachteiligung wegen der Religion oder Weltanschauung ist gemäß § 9 AGG ausnahmsweise zulässig, wenn Religions- oder Weltschauungsgemeinschaften oder ihnen zugeordnete Einrichtungen bei der Stellenbesetzung eine bestimmte Religion oder Weltanschauung verlangen.

Wo sind Ungleichbehandlungen im Gesetz geregelt?

Nähere Informationen zu den nach dem AGG erlaubten Ungleichbehandlungen finden Sie in dem Handbuchartikel "Diskriminierung - Erlaubte Benachteiligungen".

Was sind geschützte Merkmale?

Im Antidiskriminierungsrecht – bestehend aus föderalen Gesetzen, Dekrete und Ordonnanzen - ist von 20 sogenannte‚geschützte Merkmale' die Rede. Dies bedeutet, dass jede Diskriminierung aufgrund eines solchen Merkmals verboten und strafbar ist.

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