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Welche Gefahren gibt es im Moor?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Conny Reiter  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Durch rückläufige Niederschlagsmengen fehlt das für Hochmoore so wichtige Regenwasser. Durch eine zu hohe Wilddichte treten Verbiss-​Schäden, vor allem an Kleinsträuchern auf. Rotwild verursacht Trittschäden und bringt durch seine Ausscheidungen Nährstoffeinträge ins Moor.

Warum ist das Moor gefährdet?

Auf den trockengefallenen Flächen wurde Land- und Forstwirtschaft betrieben. Auch Flussregulierungen und die Entnahme von Trinkwasser in der umgebenden Landschaft führen zur Absenkung des Grundwasserspiegels in Mooren.

Was passiert im Moor?

Moore als Kohlenstoffspeicher

Moore speichern mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem der Welt. Sie bestehen zu 95 Prozent aus Wasser und spielen eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt. Sie sind sehr effektive Wasserspeicher, die helfen, Überschwemmungen und Flutkatastrophen zu verhindern.

Warum werden Moore zerstört?

Massiver Torfabbau, stetige Entwässerung, die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sowie Bebauung zerstören unsere Moore. Aber auch Klimaveränderungen und Nährstoffeinträge machen ihnen zu schaffen.

Was gibt es alles im Moor?

Es gibt kaum Tiere, die im Moorboden selbst leben. Aber es gibt viele Insekten, zum Beispiel Schmetterlinge, Spinnen oder Käfer. Im Moor wachsen besondere Moose und auch fleischfressende Pflanzen, zum Beispiel der Sonnentau. Ein Moor ist nicht dasselbe wie ein Sumpf.

Kann man im Moor versinken? | Terra X plus

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Warum sterben Bäume im Moor?

Ein Mangel an Nährstoffen und häufige Überflutungen machen ihn zu einem der extremsten Waldbiotope überhaupt, in dem nur besonders genügsame Bäume und Büsche gedeihen. Da hier viele bedrohte Pflanzen- und Tierarten heimisch sind, setzen sich Naturschützer für die Wiedervernässung von Mooren und Moorwäldern ein.

Wie alt ist ein Moor?

Für den Aufbau eines zehn Meter mächtigen Torfkörpers braucht ein lebendiges Moor somit 10.000 Jahre. Der Verbreitungsschwerpunkt von Hochmooren liegt in Deutschland in Niedersachsen. Jedoch ist dort mittlerweile durch Eingriffe des Menschen nur noch ein bis zwei Prozent der ursprünglichen Moorfläche intakt.

Wie tief kann ein Moor sein?

Moore sind sehr feuchte Landschaftsformationen mit Torfablagerungen mit einer Tiefe von mindestens 30 cm bis zu rund 10 m.

Wie schützt man das Moor?

Ein wichtiger Punkt wie wirklich Jeder von uns Moore schützen kann, ist durch die Wahl der Blumenerde, welche wir in unseren Blumenkästen, -töpfen und Gärten verwenden. Diese besteht mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit aus Torf. Fast jede Erde im Baumarkt besteht aus Torf, dem Boden der Moore.

Welches Land hat die meisten Moore?

Besonders reich an Mooren sind Teile Russlands, Alaskas und Kanadas. In Deutschland kommen Moore vor allem im Nordwesten, Nordosten und im Alpenvorland vor.

Was ist das Besondere an Mooren?

Charakteristisch für das Moor ist, dass in ihm (durch den hohen Wasserstand und den Mangel an Sauerstoff) die Stoffproduktion der Pflanzen größer ist als ihr Abbau. Es entsteht also mehr Biomasse, als wieder abgebaut wird. Das Pflanzenmaterial sammelt sich an und wird nach und nach zu Torf.

Kann man sich aus dem Moor befreien?

Doch anders, als so manche Gruselgeschichte vermuten lässt, kann man im Moor zwar einsinken, aber nicht komplett untergehen. Das liegt daran, dass der Moorschlamm eine wesentlich höhere Dichte hat als der menschliche Körper und ihn deshalb immer wieder nach oben drückt wie einen Korken.

Warum trocknen Moore aus?

Immer mehr Moore trocknen aus

Nach Ansicht der Forscher spiegeln sich in den Daten zum einen Klimaschwankungen, aber auch der wachsende Einfluss des Menschen auf die Moore. So sind 42 Prozent der Gebiete durch menschliche Aktivitäten geschädigt worden.

Wie viel CO2 binden Moore?

Moore sind CO2-Speicher

700 Tonnen Kohlenstoff je Hektar, sechsmal mehr als ein Hektar Wald. In den Mooren von Baden-Württemberg sind damit geschätzt fast 30 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Weltweit geht man davon aus, dass fast 30% des Kohlenstoffs im Boden in Mooren fixiert ist.

Wie wird ein Moor entwässert?

Moore werden seit Jahrhunderten in vielen Regionen landwirtschaftlich genutzt. Dazu werden sie durch Gräben entwässert, wodurch das Gelände absackt (Abb. 2 unten). Zugleich kommt es zum Eindringen von Sauerstoff in den Moorboden und zum mikrobiellen Abbau der organischen Substanz.

Wieso ist das Moor wichtig?

Torfmoore speichern fast einen Drittel des weltweiten Kohlenstoffs im Boden und etwa die Hälfte des Kohlendioxids (CO2) aus der Luft. Damit spielen sie eine wichtige Rolle beim Schutz gegen die Klimaerwärmung. Dies, obwohl sie nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken.

Warum brauchen wir Moore?

Neben dem Klima- und Artenschutz dienen Moore außerdem dem Hoch- und Grundwasserschutz: Sie nehmen Regenwasser wie ein Schwamm auf und speichern es. So halten sie das Wasser in der Landschaft – in Zeiten zunehmender Dürreperioden von unschätzbarem Wert.

Warum sind Moore wichtig für das Klima?

Sie filtern als „Nieren der Landschaft“ zahlreiche Nähr- und Schadstoffe aus dem Wasser und können innerhalb kurzer Zeit enorm viel Wasser wie ein Schwamm aufsaugen, was dem Hochwasserschutz dient. Zudem haben Moore eine große Bedeutung für den Klimaschutz: Im Torf sind große Mengen Kohlenstoff gespeichert.

Was heißt Moor auf Deutsch?

Bedeutungen: [1] Sumpf, dessen Grund aus Torf besteht. [2] Torfschlamm für Heilzwecke.

Was für Tiere leben im Moor?

Tiere im Moor
  • Zwergspitzmaus (Sorex minutus) ...
  • Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) ...
  • Kurzflügelige Beissschrecke (Metrioptera Brachyptera) ...
  • Feldhase. ...
  • Reh. ...
  • Naturraummanagement im Lebensraum Moor.

Warum ist das Moor sauer?

Torfmoose geben Wasserstoffionen (positiv geladene Teilchen) ab, um im Austausch Nährstoffionen aufnehmen zu können. Dadurch sinkt der pH-Wert bis auf Werte von pH 2,5. Das Moor wird „sauer“. Da es nur wenig Nährstoffe gibt, ist auch das Pflanzenwachstum gering und die typischen Hochmoorpflanzen sind sehr klein.

Was wächst im Moor?

Andere typische Pflanzen in den Mooren sind Sumpfporst (Ledum palustre), Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Glockenheide (Erica tetralix), Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), Moor-Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), Krähenbeere (Empetrum nigrum), Seggen (Carex spp.), Wollgras (Eriophorum spp.), Rasenbinse (Trichophorum ...

Wie tief ist das tiefste Moor der Welt?

Das Moor erstreckt sich etwa einen Kilometer in Nord-Süd-Richtung und 600 Meter in West-Ost-Richtung. Die tiefste Stelle am südlichen Ende des Moores liegt auf 804 Meter über Normalnull und steigt im Norden bis auf etwa 830 Meter an.

Wie viele Moore gibt es auf der Welt?

Somit bedecken Moore weltweit 3% der Erdoberfläche (4 Mio.

Was ist schädlich für Bäume?

Streusalz gilt als schädlich für Bäume und Pflanzen. Allerdings müsste Ihnen jetzt schon klar sein, dass das Töten mit Salz ebenso unrealistisch ist. Teilweise wird sogar das Töten mit Batteriesäure empfohlen. Diese ist jedoch hochgradig gefährlich und damit bringen Sie auch sich selbst in Gefahr!

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