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Welche Personengruppe ist nicht besonders gefährdet für eine Infektion mit MRSA?

Gefragt von: Herr Prof. Nikolai Schenk  |  Letzte Aktualisierung: 2. September 2023
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Gesunde Menschen können zwar Träger eines MRSA-Erregers sein, aber in der Regel hat er keinen negativen Einfluss auf sie.

Welche Personen sind besonders gefährdet bei MRSA?

Wer ist besonders gefährdet?
  • Krankenhauspatienten und chronisch Pflegebedürftige in Seniorenheimen.
  • Dialysepatienten, Diabetiker, Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem.
  • Patienten mit Fremdkörpern wie Kathetern, einer Öffnung der Luftröhre nach außen, Gelenkersatz.

Wer bekommt MRSA?

Zu den Risikopatienten für MRSA zählen:

Menschen mit geschwächtem Immunsystem, eine Folge von vielen Krankheiten im Alter. Menschen mit Kathetern, Beatmungsschläuchen, Gelenkersatz, et cetera. Menschen mit Hautverletzungen beziehungsweise offenen Wunden (zum Beispiel chronische Wunden oder Dekubitus)

Für welche Personengruppe ist die Auseinandersetzung mit Keimen besonders belastend?

Keime und Bakterien

Gerade für alte oder kranke Menschen ist der Kontakt mit solchen Krankheitserregern gefährlich.

Wer hat ein erhöhtes Risiko mit MRSA kolonisiert zu werden?

In der Regel beschreiben die Studien zum Vorkommen von MRSA in Langzeitpflege-einrichtungen reine Kolonisationen der Bewohner, ohne Anzeichen oder Hinweise auf Infektionen. Dialysepatienten haben ein höheres Risiko für invasive Infektionen (Sepsis, Endokarditis etc.) als Patienten ohne Dialysebehandlung.

Multiresistente Keime (MRSA, VRE): Die Gefahr durch Antibiotikaresistenz & Krankenhausinfektionen

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Hat jeder Mensch MRSA?

Auch der MRSA-Erreger besiedelt bei 0,5 bis 5 Prozent der Bevölkerung die Haut oder Schleimhaut. Für gesunde Menschen stellt dies in der Regel keine Gefahr dar und das Risiko einer Infektion ist gering.

Wie viele Menschen sind Träger von MRSA?

Wie häufig kommt MRSA vor? Im Gegensatz zu Antibiotika-empfindlichen S. aureus, die 20-30 % aller Menschen besiedeln, ist MRSA seltener: in Deutschland sind ca. 1-2 % der Menschen bei Krankenhausaufnahme mit MRSA besiedelt, wenngleich überproportional viele Risikopatientinnen und -patienten besiedelt sein dürften.

Wie steckt man sich mit MRSA an?

Am häufigsten wird MRSA von Mensch zu Mensch übertragen, allerdings nur bei engem Kontakt. Dies erfolgt am häufigsten über die Hände. Außerdem ist eine Ansteckung über den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen möglich (z.B. Türklinken, Treppengeländer, Handtücher).

Was ist bei der Entlassung von Patienten mit MRSA zu beachten?

Bei der Entlassung eines MRSA-Patienten aus dem Krankenhaus ist die Weitergabe der Information über Trägerstatus und evtl. begonnene Sanierungsmaßnahmen entschei- dend. Der weiterbehandelnde Arzt entscheidet über die notwendigen Maßnahmen.

Wie bekomme ich MRSA wieder weg?

Antiseptische Seifen: Körper und Haare können mit antiseptischen Seifen und Shampoos gewaschen werden. Diese helfen dabei, die MRSA-Keime auf der Haut zu reduzieren. Wäsche wechseln: Während der MRSA-Behandlung, häufig auch als MRSA-Sanierung bezeichnet, ist Hygiene äußerst wichtig.

Was begünstigt MRSA?

Für die Übertragung von MRSA ist ein direkter Kontakt erforderlich, der zum Beispiel durch eine unzureichende Händedesinfektion zustande kommen kann. Die Übertragungswahrscheinlichkeit steigt bei bestimmten Risikogruppen und -faktoren (offene Wunden, Katheter).

Wie gefährlich ist MRSA für Schwangere?

Für Schwangere und das ungeborene Kind besteht zunächst keine Gefahr, da die Staphylokokken nicht die Plazentaschranke passieren. Es empfiehlt sich aber, bei bekanntem MRSA-Trägerstatus der Schwangeren nach Eintritt des Mutterschutzes Abstriche aus dem Genitalbereich zu entnehmen.

Was ist ein MRSA Träger?

Besiedlung (Kolonisation) bedeutet, dass MRSA- Bakterien auf der Haut/Schleimhaut des Menschen siedeln und sich vermehren, ohne dass eine Erkrankung verursacht wird. Solche Patienten nennt man auch MRSA-Träger.

Kann ein Mensch Träger eines MRSA sein ohne es zu merken?

Risikofaktoren für MRE-Infektionen

Gesunde können multiresistente Erreger in sich tragen, ohne selbst zu erkranken. Sie wissen meist nicht, dass sie MRE-Träger sind. Problematisch wird dies dann, wenn sie diese Erreger unbewusst auf Menschen mit geschwächter Abwehr übertragen.

Sind Krankenhauskeime für Besucher ansteckend?

Sind Krankenhauskeime für Besucher gefährlich? Nein, Menschen, die über ein gesundes Immunsystem brauchen sich in der Regel nicht vor diesen Keimen zu fürchten. Auch für Schwangere besteht keine erhöhte Gefahr.

Welche Faktoren verstärken die Problematik mit multiresistenten Erregern?

Die demographische Entwicklung, eine Zunahme an komplizierten medizinischen Eingriffen und der Anstieg an resistenten Infektionserregern tragen zu einer Verstärkung des Problems bei. Ein Drittel dieser Infektionen ist durch geeignete Maßnahmen vermeidbar.

Wie pflege ich einen MRSA Patienten?

Eine hygienische Hände- desinfektion muss vor und nach jeder Tätigkeit am Patienten sowie nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen erfolgen. MRSA besiedelte Patienten sollten sich so kurz wie möglich im Wartebereich der Praxis aufhalten, bzw. direkt in den Behandlungsraum geführt werden.

Warum müssen MRSA Patienten isoliert werden?

„Bei korrekter Desinfektion kann der MRSA-Erreger nicht in den Körper eindringen, da er beim Desinfizieren zerstört wird. Und darin liegt auch die Begründung für oder gegen die Isolation von Patienten. “ Denn: MRSA wird vorrangig durch Hautkontakt übertragen!

Kann ich mit einem MRSA Keim arbeiten gehen?

Für Personen, die beruflicherseits Menschen pflegerisch oder medizinisch betreuen oder versorgen kann eine MRSA-Besiedlung mit der Konsequenz verbunden sein, dass eine Ausübung dieser Tätigkeiten vorübergehend nicht möglich ist.

Hat jeder Mensch Staphylokokken?

So ist jeder Mensch mit vielen Bakterien der Art Staphylococcus epidermidis besiedelt. Sie verursacht aber nur sehr selten Infektionen. Andere Staphylokokken-Arten treten allerdings häufiger als Verursacher von Infektionen in Erscheinung. Der mit Abstand häufigste Erreger von Wundinfektionen ist Staphylococcus aureus.

Welcher Tee hilft gegen Bakterien?

Grüner Tee wirkt gegen antibiotikaresistente Bakterien!

Er soll gegen Herzinfarkt und gegen Bluthochdruck helfen, das Krebsrisiko und den Cholesterinspiegel herabsetzen: grüner Tee. Und nun zeigen Forscher in einer Studie: Grüner Tee schwächt auch noch multiresistente Keime.

Wie riecht MRSA?

MRSA sind Bakterien, bei denen bestimmte Antibiotika wirkungslos geworden sind. Auch diese Bakterien bleiben in der Regel zunächst unbemerkt auf der Haut oder Schleimhaut (insbesondere im Nasen-Rachen-Raum), d.h. man sieht, riecht oder schmeckt sie nicht.

Wie viele Menschen haben multiresistente Keime?

0,3% aller nosokomialen Infektionen in Deutschland gehen auf multiresistente Erreger zurück, die gegen fast alle Antibiotikaklassen resistent sind.

Wann wird MRSA gefährlich?

MRSA ist nicht nur gegenüber allen Beta-Laktam-Antibiotika resistent, sondern oft mehrfach resistent gegen verschiedene Antibiotika-Substanzklassen. MRSA-Infektionen betreffen die Haut oder tiefergehende Körperregionen in Form z.B. von Wundinfektion, Lungenentzündung oder Sepsis.

Wie macht sich ein Keim im Körper bemerkbar?

Welche Anzeichen für eine Infektion gibt es? Das kommt natürlich immer auf den jeweiligen Erreger und die betroffene Körperstelle an. Allgemein können etwa Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen oder auch Beschwerden an Operationswunden auftreten. Auch hohe Entzündungswerte im Blut deuten auf eine Infektion hin.