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Wie warm darf es bei der Arbeit sein?

Gefragt von: Herr Prof. Otmar Hesse B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Grundsätzlich gilt: Die Temperatur in Arbeitsräumen soll 26 Grad nicht überschreiten. Eine Raumtemperatur von mehr als 26 Grad ist nur zulässig, wenn bei Fabriken und Büros auf gute Isolierung gegen Sommerhitze geachtet wird, Fenster und Glaswände einen Sonnenschutz besitzen und die Außentemperatur 26 Grad übersteigt.

Welche Temperatur ist zumutbar?

In Arbeitsräumen (also am Arbeitsplatz selbst) müssen mindestens +20 °C bei leichten Arbeiten im Sitzen und +17 °C bei mittelschweren Arbeiten im Stehen oder Gehen gewährleistet sein. Bei schweren Arbeiten ist dagegen eine Temperatur von +12 °C noch ausreichend.

Bei welcher Temperatur muss der Arbeitgeber reagieren?

Grundsätzlich ist der Arbeitgeber erst verpflichtet tätig zu werden, wenn die Lufttemperatur im Raum 30 °C übersteigt. Dann muss der Arbeitgeber wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Belastung der Beschäftigten zu reduzieren.

Welche Rechte haben Arbeitnehmer bei Hitze?

Ein generelles Hitzefrei am Arbeitsplatz gibt es nicht. Wichtig ist die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers: Sobald im Büro 30 Grad erreicht sind, muss er tätig werden, damit es den Mitarbeitern weiterhin gut geht. Im Homeoffice sind die Regeln abhängig davon, ob es sich um Telearbeit oder mobiles Arbeiten handelt.

Was das Arbeitsschutzgesetz bei Hitze vorschreibt?

Im Sommer nimmt mit steigenden Temperaturen die Konzentrationsfähigkeit bei der Arbeit ab. Dies berücksichtigt auch das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und schreibt daher Arbeitgebern vor, bei Temperaturen ab 30 Grad aktiv auf die Gesundheit der Mitarbeiter zu achten und kühlende Maßnahmen zu ergreifen.

Hitze - Wie heiß darf es bei der Arbeit sein? I Fachanwalt Alexander Bredereck

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Wann ist es zu warm um zu Arbeiten?

Grundsätzlich gilt: Die Temperatur in Arbeitsräumen soll 26 Grad nicht überschreiten. Eine Raumtemperatur von mehr als 26 Grad ist nur zulässig, wenn bei Fabriken und Büros auf gute Isolierung gegen Sommerhitze geachtet wird, Fenster und Glaswände einen Sonnenschutz besitzen und die Außentemperatur 26 Grad übersteigt.

Was muss der Chef bei Hitze machen?

Arbeitsschutz: Das gilt bei Hitze im Büro für Arbeitszeit, Ventilatoren und Getränke. Ab 30 Grad Innenraumtemperatur muss der Chef eine weitere Aufheizung der Räume vermeiden und seinen Beschäftigten Kühlung verschaffen. Beispielsweise durch Jalousien an den Fenstern, die vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.

Wie viel Hitze müssen Arbeitnehmer ertragen?

Die Arbeitsstättenverordnung schreibt vor, dass die Lufttemperatur nicht über 26 Grad steigen sollte, um Gesundheitsgefährdungen zu vermeiden. Erklimmt sie einen Wert von 30 Grad und mehr, ist der Chef dazu verpflichtet, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, um den Arbeitnehmer zu schützen.

Was tun bei 35 Grad Hitze?

Was hilft bei Hitze? Die Tipps im Überblick
  1. Räume richtig lüften.
  2. Luft im Zimmer bewegen.
  3. Klimaanlagen nicht zu kalt einstellen.
  4. viel, nicht so kaltes Wasser trinken.
  5. leichte Kost essen.
  6. luftige Kleidung tragen.
  7. Verdunstungskälte nutzen.
  8. nach Süden ausgerichtete Räume abdunkeln.

Wie lange darf man in der prallen Sonne Arbeiten?

„Es gibt keine absolute Temperaturobergrenze, bei der die Arbeit im Freien eingestellt werden darf“, erläutert die Arbeitsrechtlerin. Das bedeute allerdings nicht, dass sich Betriebe bei großer Hitze um nichts kümmern müssten. „Sie müssen sich an die Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes halten“, so Schulze Zumkley.

Wann bekommt man Hitzefrei auf der Arbeit?

Bei Überschreitung einer Lufttemperatur im Raum von 26 Grad hat der Arbeitgeber für Sonnenschutz zu sorgen. Bei über 30 Grad Hitze im Büro sind zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, beispielsweise angepasste Arbeitszeiten oder vom Arbeitgeber bereitgestellte Getränke.

Welche Maßnahmen werden ab einer Raumtemperatur von 30 Grad Pflicht?

Sobald die Raumtemperatur 30 °C übersteigt, muss der Arbeitgeber geeignete Maßnahmen ergreifen, um Hitzeschäden vorzubeugen. Bei mehr als 35 °C darf der Raum ohne geeignete Maßnahmen nicht mehr als Arbeitsraum verwendet werden.

Wie warm darf es am Arbeitsplatz sein Gastronomie?

Generell sollte eine Höchsttemperatur von 26 Grad nicht überschritten werden. Bei der Messung zählt die festgestellte Temperatur in einer Höhe von 75 Zentimetern über dem Boden in der Mitte des Raumes. Nun ist 26 Grad keine wirklich hohe Marke für eine Gastroküche.

Was tun wenn es im Büro zu warm ist?

10 SOS-Tipps gegen Hitze im Büro
  1. Viel trinken. ...
  2. Morgens ausgiebig lüften. ...
  3. Vorschriften zur Arbeitskleidung lockern. ...
  4. Kaltes Wasser über Unterarme laufen lassen. ...
  5. Feuchte Tücher bereithalten. ...
  6. Ventilator anschaffen. ...
  7. Geräte soweit es geht abschalten. ...
  8. Arbeitszeit der Temperatur anpassen.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet Wasser kostenlos zu stellen?

Hat Dein Arbeitgeber die Pflicht, Wasser in der Arbeit bereit zu stellen? Arbeitgeber müssen zwar mit zahlreichen Maßnahmen für den Schutz ihrer Arbeitnehmer Sorge tragen. Sie haben jedoch keine Verpflichtung, Wasser in der Arbeit bereitzustellen.

Wann muss der Arbeitgeber Wasser zur Verfügung stellen?

Wenn die Raumtemperatur 26 °C übersteigt, sollten Arbeitgeber außerdem geeignete Getränke bereitstellen, z.B. Wasser, das die Kriterien der Trinkwasserverordnung erfüllt. Bei über 30 °C sind Arbeitgeber sogar dazu verpflichtet. Auch diese Vorgabe ist seit 2021 neu in der ASR A3.

Was macht man bei 40 Grad Hitze?

Betroffene sollten an einen schattigen, gut belüfteten Ort gebracht und mit erhöhtem Kopf gelagert werden. Der Kopf sollte mit feuchten, kalten Tüchern gekühlt werden. Weitaus gefährlicher ist ein Hitzschlag. Bei dem lebensbedrohlichen Notfall steigt die Körpertemperatur auf mehr als 40 Grad.

Wann kommt die nächste Hitzewelle 2022?

Nach dem heißen August erwartet uns ein milder September mit Temperaturen von 12 bis 20 Grad. Regenschauer sowie ein paar letzte Spätsommertage wechseln sich im September ab. Der August 2022 war mit einer Hitzewelle und Temperaturen von bis zu 46 Grad überdurchschnittlich warm.

Wird im Sommer das Blut dünner?

Bei Wärme weiten sich die Adern, der Blutdruck sinkt, jede körperliche Aktivität erfordert eine enorme Anstrengung. Zudem verliert der Körper durch Schwitzen viel Wasser, ein Gutteil davon stammt aus dem Blut; dadurch sinkt die Blutmenge und das Blut wird dickflüssig. Beide Effekte belasten den Körper.

Kann nicht Arbeiten bei Hitze?

Ab einer Temperatur von 35 Grad im Büro ist das Arbeiten unzumutbar – verweigern dürfen Sie die Arbeit allerdings nur, wenn der Arbeitgeber keine Gegenmaßnahmen ergreift.

Kann man sich wegen Hitze krankschreiben lassen?

„Hitze und brennendes Sonnenlicht können krank machen“, sagte Jutta Krellmann, Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit der Linke im Bundestag. Deshalb müssten Beschäftigte, die im Freien arbeiten, besonders geschützt werden. Krellmann sieht die Arbeitgeber in der Plicht.

Wann darf ich die Arbeit verlassen?

3 des Arbeitsschutzgesetzes gibt dem Arbeitnehmer ein sofortiges Recht seinen Arbeitsplatz zu verlassen. Dort heißt es: (3) Der Arbeitgeber hat Maßnahmen zu treffen, die es den Beschäftigten bei unmittelbarer erheblicher Gefahr ermöglichen, sich durch sofortiges Verlassen der Arbeitsplätze in Sicherheit zu bringen.

Was kann man bei über 30 Grad machen?

Wunderbare Dinge, die man bei 30 Grad tun kann
  1. Im Freien schlafen: Kühlt es abends nicht zu sehr ab, lockt eine Nacht im Freien. ...
  2. Im Brunnen baden: In Städten ist es oft besonders heiß. ...
  3. Eiskalt duschen: Bei warmen Temperaturen können sich endlich auch notorische Warmduscher überwinden, eine eiskalte Dusche zu nehmen.

Was tun bei 36 Grad im Büro?

Hitzefrei im Büro: Was kann der Arbeitgeber tun, um dem entgegenzuwirken?
  1. Ventilatoren zur Verfügung stellen.
  2. Kleidungsvorschriften lockern.
  3. Gleitzeit einführen (Beschäftigte können erst zur Arbeit erscheinen und diese verrichten, wenn es sich im Büro abgekühlt hat)
  4. kalte Getränke bereitstellen.
  5. Alternativräume anbieten.

Was tun bei 35 Grad im Büro?

Fazit: Auch bei mehr als 35 Grad im Büro bzw. am Arbeitsplatz (nicht: draußen!) hat der Arbeitgeber nicht die Pflicht, Hitzefrei zu erteilen: Vielmehr muss er technische Maßnahmen ergreifen, um die Temperatur zu reduzieren, wozu auch das Aufstellen von Ventilatoren gehören kann. Diese werden zwar in der ASR A3.